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E+/IvanJekic via Getty Images

WER HAT ES ERFUNDEN?

Der Flug des Löwenzahnsamens

Der Flug des Löwenzahnsamens

 Die Samen des Löwenzahns (oft auch Pusteblume genannt) sind für ihre Flugkünste bekannt. Wenn der Wind durch den Blütenkopf weht, schweben Dutzende Samen wie Mini-Fallschirme umher. Obwohl sie in Bodennähe abheben, werden sie manchmal mehr als einen Kilometer durch die Luft getragen. Wie schaffen es die Samen, so weit zu fliegen? Löwenzahnsamen verwenden eine neu entdeckte Flugtechnik, die viermal effizienter und stabiler als die herkömmlicher Fallschirme ist.

 Im Detail: Jeder Samen hängt an einem kleinen Stäbchen, an dessen oberen Ende sich ein Kranz von feinen Härchen befindet, auch Pappus genannt. Dieser wirkt wie eine Art Fallschirm, indem er den Luftwiderstand nutzt und somit länger schweben kann.

Einige Forscher sagen, dass ein kreisförmiger Luftwirbel den Fall des Samens verlangsamen kann

 Aber nicht nur der Luftwiderstand, der durch den Haarkranz des Pappus erzeugt wird, trägt zum Flug des Löwenzahnsamens bei. Während sich der Wind um und durch die Härchen bewegt, entsteht über dem Pappus ein ringförmiger Luftwirbel. Dieser Wirbel erzeugt einen niedrigeren Luftdruck, der den Pappus nach oben zieht und damit seinen Fall weiter verlangsamt.

 Durch die systematische Anordnung der Härchen wird der Pappus zu einer Art durchlässigem Fallschirm, der sehr effizient und stabil ist. Und das, obwohl der Pappus sehr wenig Material verwendet, da er zu 90 Prozent aus leerem Raum besteht!

 Wissenschaftler forschen nach Möglichkeiten, den Flug des Löwenzahnsamens zu kopieren, um zum Beispiel winzige Drohnen herzustellen. Diese Drohnen benötigen wenig oder sogar keine zusätzliche Energie und könnten vielseitig eingesetzt werden, beispielsweise bei der Kontrolle von Luftqualität.

 Hier sind schwebende Löwenzahnsamen zu sehen

 Was soll man glauben? Hat sich die hocheffiziente Flugtechnik des Löwenzahnsamens entwickelt? Oder steckt ein Konstrukteur dahinter?