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Warum soll ich nach der Bibel leben?

Warum soll ich nach der Bibel leben?

KAPITEL 34

Warum soll ich nach der Bibel leben?

In der Pause sitzt du gerade mit zwei Mädchen zusammen, als in eurer Nähe der Neue auftaucht.

„Du, ich glaub, der Marc findet dich gut“, sagt die eine. „Wie der dich die ganze Zeit anschaut!“

„Und das Beste ist ...“, flüstert dir das andere Mädchen zu. „Er hat noch keine Freundin.“

Du hast dir auch schon gedacht, dass er an dir Interesse hat. Vor ein paar Tagen hatte er dich mit ein paar anderen zu sich nach Hause eingeladen. Für dich war zwar klar, dass du nicht hingehst, aber insgeheim hast du darüber nachgedacht, ob du nicht vielleicht doch etwas verpasst hast.

Das erste Mädchen reißt dich aus deinen Gedanken.

„Schade, dass ich schon einen Freund habe“, sagt sie. „Den würde ich sofort nehmen.“

Dann wirft sie dir einen verständnislosen Blick zu. Du ahnst schon, was jetzt kommt.

„Sag mal, wieso hast du eigentlich keinen Freund?“

Bei dieser Frage kriegst du die Panik. Eigentlich hättest du ja gern einen Freund. Aber man hat dir immer gesagt, dass du damit warten solltest, bis du so weit bist zu heiraten. Wäre da nur nicht ...

„Das hat was mit deinem Glauben zu tun, stimmts?“, sagt das zweite Mädchen.

„Kann die Gedanken lesen?“, fragst du dich.

„Du immer mit deiner Bibel“, sagt sie genervt. „Kannst du denn nie ein bisschen Spaß haben?“

BIST du schon mal ausgelacht worden, weil du versuchst, nach der Bibel zu leben? Vielleicht hattest du dann das Gefühl, dir würde etwas entgehen. So war es bei Deborah. „Ich hab mich total eingeengt gefühlt“, sagt sie. „Manchmal hab ich mir gewünscht, ich könnte tun und lassen, was ich will, wie die anderen in der Schule.“

Wie sieht die Realität aus?

Ein Sprichwort lautet: Durch Schaden wird man klug. Noch viel klüger – und außerdem biblisch – ist es aber, aus den Fehlern anderer zu lernen, wie der Bibelschreiber Asaph. Eine Zeit lang fühlte er sich durch Gottes Gebote sehr eingeengt. Aber dann beobachtete er, wie es mit denen ausging, die Gottes Wege verlassen hatten. Das brachte ihn zur Vernunft. Er kam zu dem Schluss, dass sie auf „schlüpfrigem [rutschigem] Boden“ standen (Psalm 73:18).

Behalte diesen Gedanken im Hinterkopf, wenn du jetzt die Kommentare von einigen jungen Leuten liest, die für eine gewisse Zeit die biblische Moral aufgegeben hatten.

Was hat zu eurem Verhalten geführt?

Deborah: „In der Schule hatten alle einen Freund und wirkten immer happy. Wenn ich gesehen hab, wie sich in meiner Clique welche geküsst haben, wurde ich neidisch und hab mich allein gefühlt. Oft hab ich stundenlang von einem Jungen geträumt und mir gewünscht, er wäre mein Freund.“

Mike: „Bei dem, was ich gelesen und mir im Fernsehen angeschaut hab, ging es oft um Sex. Bei den Gesprächen mit meinen Freunden auch. Das hat mich neugierig gemacht. Wenn ich dann mit einem Mädchen allein war, dachte ich, wir könnten zueinander zärtlich sein, ohne Sex zu haben. Ich dachte, ich könnte jederzeit stoppen.“

Andrew: „Ich hab mir im Internet immer wieder pornografische Bilder angeschaut. Mit Trinken hab ich auch angefangen. Und ich war auf Partys mit Jugendlichen zusammen, denen die Bibel ziemlich egal war.“

Tracy: „Ich wusste zwar, dass Sex vor der Ehe verkehrt ist, aber ich war nicht wirklich dagegen. Eigentlich wollte ich ja keinen Sex haben, aber meine Gefühle waren einfach stärker als mein Verstand. Eine Zeit lang war mein Gewissen total abgestumpft. Ich hatte überhaupt keine Schuldgefühle.“

Wart ihr in dieser Zeit glücklich?

Deborah: „Am Anfang war es die totale Freiheit, und ich war froh, dass ich endlich dazugehörte. Aber dieses Gefühl hat nicht lange angehalten. Nach einiger Zeit hab ich mich schmutzig, schuldig und leer gefühlt. Ich hab es sehr bereut, dass ich meine Jungfräulichkeit weggeworfen hab.“

Andrew: „Es ist mir immer leichter gefallen, etwas Verkehrtes zu tun. Gleichzeitig hatte ich aber schreckliche Schuldgefühle und war von mir selber enttäuscht.“

Tracy: „Ich hab mir durch mein unmoralisches Verhalten meine Jugend kaputt gemacht. Ich dachte, mit meinem Freund würde es immer nur schön sein. War es aber nicht. Irgendwann haben wir uns nur noch wehgetan. Ich hab mich elend gefühlt und nächtelang geweint und mir gewünscht, ich hätte mich immer an Jehova gehalten.“

Mike: „Es war, als ob ein Teil von mir gestorben wäre. Ich wollte nicht wahrhaben, wie sich mein Verhalten auf andere auswirkte. Aber ich konnte es nicht ignorieren. Es war für mich schlimm, als ich merkte, wie sehr ich anderen wehgetan hatte, nur um meinen Spaß zu haben.“

Was würdet ihr Jugendlichen raten, die sich durch die Bibel eingeengt fühlen?

Tracy: „Führ ein Leben, das Jehova gefällt, und such dir Freunde, die das auch tun. Das macht dich viel glücklicher.“

Deborah: „Es geht nicht nur um dich und das, was du willst. Dein Verhalten berührt auch andere. Außerdem schadest du dir nur selbst, wenn du nicht auf Gott hörst.“

Andrew: „Wenn man noch unerfahren ist, findet man das, was die anderen machen, unheimlich aufregend. Man lässt sich leicht von ihnen beeinflussen. Such dir deshalb die richtigen Freunde. Vertrau auf Jehova, dann wirst du später nichts zu bereuen haben.“

Mike: „Deine Würde und deine Unschuld sind mit das Wertvollste, was du von Jehova bekommen hast. Wirf das nicht weg, nur weil du dich nicht beherrschen kannst. Das ist es nicht wert. Rede mit deinen Eltern und anderen Erwachsenen über deine Probleme. Hast du einen Fehler gemacht, sag sofort etwas und bring die Sache wieder in Ordnung. Das zu tun, was Jehova gefällt, gibt dir echten inneren Frieden.“

Zwangsjacke oder Sicherheitsgurt?

Jehova ist der „glückliche Gott“. Auch dich möchte er gern glücklich sehen (1. Timotheus 1:11; Prediger 11:9). Was die Bibel sagt, ist das Beste für dich. Sieh die biblischen Gebote deshalb nicht als Zwangsjacke an, die dich in deiner Freiheit einschränkt, sondern eher als Sicherheitsgurt, der zu deinem Schutz da ist.

Der Bibel kannst du voll und ganz vertrauen. Wenn du dich an Gottes Wort hältst, ist das nur zu deinem Vorteil und Jehova freut sich über dich (Jesaja 48:17).

IM NÄCHSTEN KAPITEL

Du kannst ein Freund Gottes sein. Hier erfährst du, wie.

BIBELTEXT

Jehova sagt uns: „Ich lehre euch, was gut für euch ist“ (Jesaja 48:17, Hoffnung für alle)

TIPP

Denk darüber nach, wie du deinen jüngeren Geschwistern erklären würdest, warum es gut ist, nach der Bibel zu leben. Wenn man über seine eigene Überzeugung redet, verfestigt sie sich im Herzen.

HAST DU GEWUSST ...?

Von einer Sekunde auf die andere kann dein Verhältnis zu Jehova zerstört werden, aber es wieder in Ordnung zu bringen kann Jahre dauern.

DAS HABE ICH FEST VOR!

Damit ich besser verstehe, wie gut es ist, nach der Bibel zu leben, werde ich ․․․․․

Falls ich anfange, andere, die nichts von der Bibel wissen wollen, zu beneiden, werde ich ․․․․․

Meinen Vater oder meine Mutter möchte ich dazu fragen: ․․․․․

WAS DENKST DU?

Warum ist die Devise „Durch Schaden wird man klug“ nicht die beste?

Was kannst du von Deborah, Mike, Andrew und Tracy lernen?

Warum sehen manche die biblischen Gebote als Zwangsjacke an, aber wieso ist es kurzsichtig, so zu denken?

[Herausgestellter Text auf Seite 285]

„Man fühlt sich viel schlechter, wenn man einen Fehler verheimlicht, als wenn man sich den Konsequenzen stellt.” Donna

[Bilder auf Seite 288]

Die biblischen Gebote zwängen dich nicht ein, sondern schützen dich